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Pimcore oder TYPO3: Welches System passt zu Ihren Anforderungen?

Bei der Entscheidung für eine geeignete Plattform müssen Unternehmen wichtige Aspekte einbeziehen. In diesem Artikel geht es um einen Vergleich zweier Plattformen (Pimcore und TYPO3), die in ihrer Ausrichtung grundsätzliche Unterschiede aufweisen. Hier werden die Vor- und Nachteile beider Systeme beleuchtet, um Ihnen einen kleinen Einblick zu verschaffen und aufzuzeigen, was in der Entscheidungsfindung für das richtige System wichtig werden kann.

Vergleich der beiden Headless-Systeme Pimcore und TYPO3

Die Herkunft beider Systeme

TYPO3 - Ein CMS mit über 25-jähriger Geschichte

1997 begann Kaspar Skårhøi das Content Management System TYPO3 zu entwickeln. TYPO3 kann damit als der "Methusalem" der aktuell relevanten CMS auf dem Markt bezeichnet werden, denn es handelt sich dabei um eine technisch hochgradig ausgereifte Plattform - die allerdings auch die ein oder andere Altlast mit sich bringt. Außerdem hat TYPO3 vor allem im DACH-Raum eine große Entwickler:innen- und Agentur-Community, was einige Vorteile mit sich bringt und mit Sicherheit auch mit der weiten Verbreitung in diesem Bereich zusammenhängt.
 TYPO3 ist ein Open-Source-Produkt, für das es keine kostenpflichtige Version gibt. Da hinter TYPO3 kein Unternehmen, sondern die TYPO3 Association steht, wird das aller Voraussicht nach auch so bleiben.

Pimcore - Seit 2010 und API-getrieben

Pimcore wurde 2010 von der Agentur »elements.at New Media Solutions GmbH« mit einer Beta-Version ins Leben gerufen. Seitdem wurde Pimcore stetig weiterentwickelt. 2013 wurde dann die Pimcore GmbH gegründet, die sich seitdem um die strategische und technische Weiterentwicklung kümmert.
 2015 hat Pimcore ein Partner:innenprogramm initiiert, um Agenturen besser unterstützen zu können.
 Seit 2018 hat die Pimcore GmbH insgesamt $15,5 Mio. an Investitionen eingesammelt, um die Plattform und das Partner:innen-Programm entsprechend weiterzuentwicklen.

Der Unterschied zwischen den beiden Systemen

Was macht TYPO3 eigentlich?

TYPO3 ist ein Content Management System (CMS). Die Stärke von TYPO3 ist die Verwaltung und das Ausspielen von Inhalten und allen Prozessen und Funktionen (Multi-Domain, Workspaces etc.), die damit zusammenhängen. Zusätzlich kann TYPO3 durch Extensions um viele Funktionen, wie zum Beispiel E-Commerce oder Marketing-Automation, erweitert werden. So kann TYPO3 zu einer Digital-Experience-Plattform ausgebaut werden.

… und was macht Pimcore?

Pimcore ist ein Master-Data-Management-System (MDM) oder auch Product Information Management System (PIM), das viele weitere Funktionen nativ mitbringt.

Dazu gehören:

  • Web Content Management System (CMS) zum Ausspielen von Content auf verschiedenen Kanälen

  • Digital Asset Management (DAM) zum zentralen Verwalten und der Konvertierung digitaler Assets für verschiedene Formate und Größen

  • Customer Data Platform (CDP) zur Verwaltung von Kund:innendaten, zur Kund:innensegmentierung, Personalisierung und Marketing Automation

  • E-Commerce Framework zur Entwicklung flexibler E-Commerce-Plattformen

Wo liegen die Unterschiede zwischen den beiden Systemen TYPO3 und Pimcore?

Die beiden Plattformen verfolgen unterschiedliche Ansätze.

Pimcore

Pimcore kann durch die vielseitigen Funktionen innerhalb eines Unternehmens eine Vielzahl an Aufgaben übernehmen. Durch die API-getriebene Architektur ist auch eine Anbindung von Dritt-Systemen in der Regel einfach umsetzbar.


Pimcore legt den Schwerpunkt auf das effiziente Datenmanagement und die Verwaltung von Produktinformationen. Es ist besonders geeignet für Unternehmen, die eher produktgetrieben sind und für viele Aufgaben um Produktmarketing und -vertrieb eine Lösung benötigen.

TYPO3

TYPO3 hat einen engeren Einsatzbereich. Mittels TYPO3 können sehr komplexe Websites bzw. Portale mit einer ebenfalls komplexen Redakteursstruktur ausgeliefert werden. Dabei werden sie von der bestehenden umfangreichen Bibliothek vordefinierter und mitgebrachter Extensions massiv unterstützt.

TYPO3 legt den Schwerpunkt auf die Erstellung und Verwaltung von Webseiten-Inhalten. Es bietet Funktionen zur einfachen Umsetzung von Webseiten und eignet sich insbesondere für Unternehmen, die weniger produktgetrieben sind, sondern ein eher erklärungsbedürftiges Portfolio haben.

TYPO3 ermöglicht die Übersetzung von Inhalten in verschiedene Sprachen, jedoch ohne dedizierte Unterstützung für eine umfassende Lokalisierung mit separaten Seitenbäumen für jede Sprache, wie dies bei Pimcore standardmäßig der Fall ist.

Was sind die Vorteile von Pimcore?

Pimcore bietet viele leistungsstarke Funktionen, um personalisierte Inhalte gezielt auf Ihre Kund:innen zuzuschneiden und Ihnen ein individuelles Erlebnis zu bieten. Mit Pimcore können Sie einfach Objekte und Dokumente erstellen und verwalten. Außerdem ermöglicht es die Versionierung, um Änderungen nachzuverfolgen und frühere Versionen wiederherzustellen.


Bilder können direkt auf Ihrem eigenen Rechner bearbeitet werden, was praktisch zur Bildoptimierung und -anpassung ist.
 Vor allem die Entwickler:innen erfreuen sich an der relativ modernen Architektur von Pimcore. Bei der kostenpflichtigen Enterprise-Version gibt es zusätzliche Funktionen, die sinnvolle Ergänzungen bieten. Außerdem geben diese Zugang zu diversen Service Level Agreements.

Was sind die Nachteile von Pimcore?

Die Grundkonfiguration kann initial aufwändig werden, da Pimcore nativ keine Content-Elemente mitbringt. Außerdem ist die Agenturlandschaft kleiner, weshalb eine größere Abhängigkeit von der Bestands-Agentur bestehen kann. Zusätzlich erfordert Pimcore möglicherweise zusätzliche Anpassungen und Entwicklungsarbeit, um die gewünschten Funktionen und Workflows zu erstellen.

Was sind die Vorteile von TYPO3?

TYPO3 bietet vorgefertigte Elemente wie Text- und Bildelemente, welche die Erstellung von Webseiten-Inhalten vereinfachen und beschleunigen können. 
Es ist ein bewährtes Content Management System, das sich durch eine benutzerfreundliche Oberfläche und eine einfache Bedienbarkeit auszeichnet. Es ermöglicht ebenso eine schnelle und unkomplizierte Umsetzung von Webseiten. TYPO3 ist sowohl für das Frontend als auch für das Backened WCAG zertifiziert, was es für Unternehmen weniger aufwändig macht, eine barrierefreie Anwendung umzusetzen.

Was sind die Nachteile von TYPO3?

TYPO3 ist primär auf die Verwaltung von Webseiten-Inhalten ausgerichtet. Je nach Bedürnissen des Unternehmens sollte also genau überprüft werden, ob die Funktionen von TYPO3 den Anforderungen ausreichend entsprechen. Dabei sollte auch ein Blick in die nahe Zukunft berücksichtigt werden.
TYPO3 bietet nur eingeschränkte Funktionen im Bereich der Produktverwaltung. Auch eine E-Commerce-Komponente ist nativ erstmal nicht inkludiert.

Im Vergleich zu Pimcore bietet TYPO3 begrenzte Möglichkeiten zur Personalisierung und der gezielten Ansprache von Kund:innen.

Die 25 Jahre des Bestehens haben neben all den empirisch gewachsenen und lohnenswerten Funktionen auch im Technologiestack ihre Spuren und möglicherweise technische Schulden hinterlassen.

Fazit:

Die Wahl für ein geeignetes System hängt von den spezifischen Anforderungen Ihres Unternehmens ab. Pimcore bietet leistungsstarke Personalisierungs- und Targeting-Funktionen sowie eine umfangreiche Lokalisierungsmöglichkeit. Für Unternehmen mit einem breiten Produkt-Portfolio bietet sich diese Lösung besonders an.
TYPO3 hingegen zeichnet sich durch seine einfache Bedienbarkeit, die Verfügbarkeit vorgefertigter Elemente und die schnelle Umsetzung von Webseiten aus. Es ist eine gute Wahl für Unternehmen, die hauptsächlich eine benutzerfreundliche Lösung zur Erstellung und Verwaltung ihrer Webseiten benötigen.
In einigen Fällen kann auch die Kombination von beiden Systemen in Betracht gezogen werden, um die Stärken beider Plattformen optimal zu nutzen.

Gerne analysieren wir Ihre Anforderungen sorgfältig für ein umfassendes Verständnis, welches dazu dient, die richtige Entscheidung für ihre Zwecke treffen zu können. Wir bieten Ihnen eine professionelle und umfangreiche Beratung, in der wir auch weitere Systeme in Betracht ziehen können.

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