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Was genau ist ein Headless CMS?


Headless ist ein Bestandteil aus dem Akronym MACH.

Das Akronym MACH steht für:

Microservices sind Funktionen und Services, die unabhängig voneinander entwickelt und über eine API angebunden werden können. Dadurch können sie bei Bedarf auch erweitert oder ausgetauscht werden.


API-first sagt aus, dass alle Funktionen über eine API an das System gekoppelt werden und nicht im System integriert sind. Die Daten und Inhalte aus CMS-, Shop- oder PIM-Systemen werden mithilfe von Vue- und Nuxt-Frameworks für eine gerätespezifische Ausgabe gerendert.


Cloud-native als SaaS sorgt für flexible Skalierbarkeit. Möglich ist auch nur einzelne Services skalieren zu lassen. So können Kosten und Ressourcen gespart werden.


Headless beschreibt eine System-Architektur, in der die Ausgabe von Inhalten, also das Frontend, getrennt von den Systemen, den Daten und Strukturen funktioniert. Kurz gesagt: Frontend und Backend sind entkoppelt und das Frontend wird über API's mit den benötigten Daten und Inhalten gespeist. Das Frontend kann damit unabhängig vom Backend einen Facelift erhalten. Umgekehrt können relevante Updates oder Änderungen einzelner Systeme vorgenommen werden, ohne das Frontend oder andere Services zu beeinflussen.

Inhalte und Angebote verschiedener Systeme können auf diese Weise miteinander verbunden werden.

Kann ein bestehendes monolithisches System auch headless betrieben werden?

Viele monolithische Systeme sind bereits für den Headless-Betrieb vorbereitet. Einige dieser Systeme können durch Erweiterungen headless-fähig gemacht werden, sodass sie ihre Daten über API's bereitstellen. Ein Beispiel für eine solche Erweiterung ist die Extension "TYPO3 Headless" von Macopedia. Durch solche Erweiterungen können auch bestehende monolithische Systeme mit headless-fähigen Systemen verbunden werden. Hierdurch wird ein schrittweiser Übergang von monolithischen zu MACH-Systemen möglich.

Wo genau liegen die Unterschiede und Vorteile des Headless-Ansatzes?

Der traditionelle Ansatz ist im Vergleich komplexer und fehleranfälliger. Bei diesem Ansatz gibt es immer das führende System, welches nur durch eine "tiefe Verknüpfung" mit anderen Systemen, wie einem Online-Shop oder einem PIM-System miteinander verbunden werden kann.
Da die unterschiedlichen Systeme auch unterschiedlich aufgebaut sind und sich das Datenhandling und die Architektur von einander unterscheiden, gestaltet sich die Verknüpfung teilweise komplex.

Technische Upgrades einzelner (Teil-)Systeme können damit immer ein Risiko darstellen.

Die Wiederverwendung der bestehenden Inhalte und Daten für weitere Zwecke, wie mobile Apps, Smart Home oder Social Media ist technisch oft nicht ganz so einfach im Vergleich zu einem Headless-System.

Farblich zweigeteilte Grafik. Auf der linken Seite weiß hinterlegt dder Traditionelle Webseiten-Aufbau dargestellt. Auf der rechten Seite petrolfarben hinterlegt die Headless-Architektur schematisch dargestellt.


Welche Vorteile haben Headless-Systeme?

Headless-Systeme bieten eine Vielzahl von Vorteilen. Einer der größten Vorteile ist die einfachere und kostengünstigere Durchführung von Updates. Im Gegensatz zu monolithischen Systemen müssen hier nur spezifische Teilbereiche oder Services aktualisiert werden, ohne dass der Rest des Systems betroffen ist. In MACH-Systemen können Updates nach Bedarf ausgerollt werden, da sie keine Abhängigkeiten zu anderen Services haben.

Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität in der Systemkommunikation. Headless-Systeme können über diverse API's in jeder erdenklichen Kombination miteinander kommunizieren. Dies unterstützt den Best-of-Breed-Ansatz optimal, da Systeme über definierte API's verbunden sind und sich in ihrer Architektur unterscheiden können.

Optimiertes Caching ermöglicht auch Offline-Funktionalitäten, beispielsweise durch Progressive Web Apps (PWA). Wenn Datensätze geändert werden, aktualisieren sich diese automatisch in allen Systemen, die auf diese Daten zugreifen.

In puncto IT-Sicherheit punkten Headless-Systeme durch dezentrale Datenspeicherung und verschlüsselten Zugriff, der über API-Keys geregelt wird.

Die Frontend-Performance verbessert sich merklich, da nicht die gesamte Website geladen werden muss, sondern nur einzelne Komponenten, die die benötigten Daten nachladen. Ein weiterer Vorteil für das SEO-Ranking ist, dass bei einem Backend-Update das Frontend unverändert bleibt und somit keine negativen Auswirkungen auf das Ranking hat.

Schließlich erfordert die Arbeit mit Headless-Systemen weniger spezifisches Wissen (z.B. TYPO3, TypoScript, Architektur) von den Entwicklern, was in Zeiten von Fachkräftemangel besonders relevant sein kann.

Ist Headless immer der bessere Ansatz?

Der Einsatz eines Headless-Systems erfordert zunächst ein größeres Setup und eine gründliche Planung, um sicherzustellen, dass der Return on Investment (RoI) erreicht wird. Für kurzlebige Webseiten kann der Headless-Ansatz daher weniger geeignet sein.

Jedoch zeigt sich der wahre Vorteil von Headless-Systemen bei mehrjähriger Nutzung, insbesondere wenn Multi-Channel-Strategien und kontinuierliche Weiterentwicklungen geplant sind. Auch im Falle weltweiter Verteilung von BE-Systemen erleichtert es internationalen Teams die Redaktionsarbeit, da die Übertragungsszeiten wesentlich kürzer werden. In solchen Szenarien werden die Gesamtkosten (Total Cost of Ownership, TCO) im Vergleich zu traditionellen Ansätzen deutlich attraktiver und günstiger. Dies liegt daran, dass Headless-Systeme langfristig flexibler und effizienter sind, was die Kosten für Wartung und Updates reduziert und eine bessere Anpassung an sich ändernde Anforderungen ermöglicht.

Wann sollte ich zum Headless-Ansatz wechseln?

Wenn Ihr aktuelles System Ihre Bedürfnisse vollständig erfüllt, gibt es keinen unmittelbaren Grund für einen Wechsel. Sollten Sie jedoch planen, Ihr System in naher Zukunft um zusätzliche Funktionen wie E-Commerce, ein Product Information Management (PIM) oder eine verbesserte Suchfunktion zu erweitern, ist es ratsam, auf einen Headless-Ansatz umzustellen. Die Headless-Architektur bietet die notwendige Flexibilität und Skalierbarkeit, um solche Erweiterungen effizient zu integrieren und zu verwalten. Dadurch können Sie Ihr System zukunftssicher gestalten und besser auf wachsende Anforderungen reagieren. Je nachdem mit welchem System Sie gerade schon arbeiten, gibt es gegebenenfalls auch die Möglichkeit, durch eine Headless-Erweiterung zukunftsfähig zu werden.

Würden wir Ihnen MACH und Headless empfehlen?

Wie Sie lesen konnten, ist das durchaus Abwägungs-Sache. Wir beraten Sie in Anbetracht Ihrer Ausgangslage und Ihrer Zukunftsvision dazu, welche Systemarchitektur die für Sie passendste ist.